

Selbstbestimmtes Lernen und Erkunden
In unserem Alltag spiegeln sich verschiedenen Kompetenzen wider – Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompetenz. Diese Fähigkeiten sind der Schlüssel, der den Kindern nicht nur die Teilhabe an der Gemeinschaft ermöglicht, sondern auch den Weg zur Entfaltung ihres eigenen Selbst öffnet. In einer Umgebung, in der sie von Menschen mit einer offenen Haltung umgeben sind, können Kinder diese Kompetenzen weiterentwickeln.
Offenes und situationsorientiertes Arbeiten
Wenn Sie uns fragen würden, nach welchem Konzept wir arbeiten – "offen", "teiloffen" oder "geschlossen" – wäre die Antwort: nach keinem!
Unser Ziel ist es, dass sich jede unserer Einrichtungen in ihrem eigenen Tempo zu einem Haus mit einer offenen Haltung entwickelt. Dabei spielt die Bezugsperson, die jedes Kind und jede Familie hat, eine zentrale Rolle. In der Kerngruppe lernen die Kinder, ihren Alltag aktiv mitzugestalten und Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig haben die Kinder jeden Tag die Möglichkeit, die Räume der Kita auf eigene Faust zu erkunden. In den verschiedenen Räumen, Ecken und Nischen gibt es viel zu entdecken. Je nach Alter wird dies altersgerecht begleitet, beispielsweise bleibt der Aktionsradius in der Krippe kleiner. Die Krippenkinder erkunden die Welt zusammen mit ihren Bezugsbetreuer*innen.

„Unsere Vision sind Einrichtungen, die wir alle gemeinsam gestalten. Wir möchten eine gemeinsame Lebenswelt schaffen, in der sich jede*r willkommen und wohlfühlt. Für uns ist „Öffnung“ eine Haltung, die aus dem Inneren kommt und kein Konzept. Wir öffnen nicht nur unsere Türen, sondern vielmehr unsere Herzen“
Projektarbeit
Die Interessen und Lebenswelt der Kinder sind die Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Das bedeutet, dass wir die Themen und Erfahrungen, die die Kinder aus ihrem Leben mitbringen, aktiv in den Kita-Alltag integrieren.
Kinder lernen am besten, wenn sie sich mit Dingen beschäftigen, die für sie unmittelbar relevant sind und sie persönlich betreffen.
Unsere Projektarbeit baut genau darauf auf. Ideen und Fragen der Kinder entstehen oft im freien Spiel oder durch Ereignisse in ihrem Umfeld. Diese greifen wir auf und entwickeln daraus gemeinsame Projekte, bei denen die Kinder aktiv mitgestalten und ihre eigenen Ideen einbringen können. Zum Beispiel, wenn Kinder nach einem Ausflug in den Park von Insekten erzählen, nehmen wir dies zum Anlass, ein Projekt über die Natur und Tiere zu starten. Die Kinder erforschen eigenständig, sammeln Informationen, gestalten Plakate oder bauen kleine Modelle – immer begleitet von unseren Fachkräften, die den Prozess moderieren und unterstützen.


Rituale und feste Abläufe im Kita-Alltag geben Sicherheit und Mut zur Freiheit
Feste Rituale, wie das gemeinsame Mittagessen, schaffen wertvolle Momente des Zusammenhalts und fördern das Gefühl von Gemeinschaft. Während das Frühstück und die Brotzeit gleitend gestaltet werden, genießen die Kinder das Mittagessen in ihrer Kerngruppe – in einer entspannten Atmosphäre, die den Austausch und das Miteinander unterstützt.
Dabei ist es uns wichtig, dass kein Kind gezwungen wird, zu essen oder etwas zu probieren, das es nicht mag. Stattdessen ermutigen wir die Kinder, Teil der Gemeinschaft zu sein und schaffen eine angenehme, einladende Umgebung. In diesen gemeinsamen Mahlzeiten lernen die Kinder, auf andere Rücksicht zu nehmen, zuzuhören und auch mal Kompromisse einzugehen. Diese Erfahrungen sind wichtig, um soziale Kompetenzen zu entwickeln, Empathie zu fördern und ein gesundes Miteinander zu gestalten.
In Situationen, die herausfordernd sind und die Entwicklungs- und Lernprozesse der Kinder negativ beeinflussen, greifen wir sanft in den partizipativen Prozess ein:
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Wenn die Sicherheit der Kinder gefährdet ist
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Bei einem Ungleichgewicht im Gruppenprozess, z. B. wenn Kinder ausgegrenzt oder ignoriert werden
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Komplexe oder nicht altersgerechte Entscheidungen oder Diskussionen erfordern eine Anpassung durch die pädagogische Fachkraft, um Überforderungen zu vermeiden.
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Konflikte, die Kinder nicht alleine lösen können, bedürfen einer unterstützenden Moderation.
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Bei ethisch bedenklichen Äußerungen, wie unbewussten diskriminierenden Kommentaren, erfolgt sofortige Aufklärung ohne Stigmatisierung.
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Wenn der pädagogische Fokus verloren geht, ist es wichtig, sanft zu lenken und den Lernprozess zu reflektieren.
Über die Kerngruppe hinaus organisiert unser Team gemeinsame Aktionen, Feste und Projekte. Dabei lernen die Kinder und Eltern alle Mitarbeitenden und Räume kennen. Dies ist uns besonders wichtig, damit auch in Zeiten personeller Engpässe eine vertraute Umgebung besteht und die Kinder stets von vertrauten Personen betreut werden.


Der situationsorientierte Ansatz bei VIOkita bedeutet, dass wir flexibel auf die aktuellen Bedürfnisse, Interessen und Erlebnisse der Kinder reagieren. Dies fördert nicht nur die Neugier und Kreativität der Kinder, sondern hilft ihnen auch, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen und diese besser zu verstehen. Gleichzeitig lernen sie, ihre eigenen Ideen zu verfolgen, Probleme zu lösen und ihre soziale Kompetenz in der Zusammenarbeit mit anderen zu stärken.
Neben dem freien Spiel initiieren auch die Erwachsenen gezielt Projekte, die Themen wie Bewegung, Ernährung und Teamarbeit behandeln. Ein Beispiel ist ein Bewegungsprojekt, das die Kinder in ihrer körperlichen und sozialen Entwicklung unterstützt.
Auch hier gilt: Die Teilnahme ist freiwillig, aber wenn sich ein Kind entscheidet, sich zu beteiligen, ermutigen wir es, bis zum Ende dabei zu bleiben – eine wertvolle Lernerfahrung für das spätere Leben.

Unser Ziel ist eine Balance zwischen
freier Entfaltung und der Fähigkeit,
sich anzupassen und auch mal Unlust zu überwinden.
Wir ermutigen die Kinder, eigene Ideen einzubringen, und ergänzen diese mit gezielten pädagogischen
Angeboten, die ihre Entwicklung fördern.
So lernen sie, Rücksicht zu nehmen, Geduld zu
üben und Verantwortung in der Gemeinschaft
zu übernehmen – wichtige Kompetenzen für ihren Lebensweg.
